Vom 20. bis 23. August 2017 sind wir nochmals auf unserer Tour de Suisse unterwegs - Paul nun mit neuen Schuhen. Diesmal verbinden wir den Jaunpass mit dem Genferseebecken.
18. Tag: Vom Jaunpass geht es wenig spektakulär näher und näher an die Gastlosen heran, bis wir schliesslich direkt an Felswänden vorbeiziehen, wo einige Kletterer ihren Sport ausüben. Es ist Sonntag und entsprechend sind wir nicht alleine unterwegs. Dies wird sich in den nächsten Tagen ändern. Wir übernachten gemütlich in der Grubenberghütte.
19. Tag: Kaum losgelaufen, überqueren wir zum zweiten Mal die Sprachgrenze, diesmal wieder zurück in die Romandie. Wir folgen dem neuen Weg unter dem Dent de Ruth und dem Dent de Savigny bis Pertet à Bovet. wo der Weg nun direkt auf den Grat steigt, dem wir über den Rocher des Rayes hinaus folgen. Bis hierher ist der Weg toll angelegt und aussichtsreich. Die Fortsetzung nach Château-d'Oex ist dann weniger spannend.
20. Tag: Eigentlich ist die Route dieses Tages nur eine planerische Verlegenheitslösung, aber daraus wird der schönste Tag dieser Etappe. Von Château-d'Oex steigen wir zum Refuge Les Choucas (leider geschlossen) auf, welches wie ein Adlerhorst über dem Ort thront. Bereits der Aufstieg hat es in sich, sind doch drei Stellen mit Leitern versehen, und diese sind bekanntlich nicht für vier Beine gedacht, also muss Paul mir helfen. Die Querung in den steilen Planggen von Les Mérils bis zur Alp Cray Dessus ist ganz besonders eindrucksvoll mit herrlichem Tiefblick. Aber so richtig toll wird es erst noch zwischen der Alp Cray du Milieu und dem Col Couland (Sentier Militaire genannt). Steilstem Gelände wurde hier ein schmales Weglein abgetrotzt, das fast bei jedem Schritt höchste Aufmerksamkeit fordert. Wir wähnen uns schon fast im Tessin! Der anschliessende Abstieg nach Montbovon ist auch nochmal Genusswandern pur. Das fantastische Wetter mit einem makellos blauen Himmel trägt sicher seinen Teil zu diesem wundervollen Tag bei.
21. Tag: Von Montbovon steigen wir auf der historischen Passstrasse in Richung Col de Jaman auf, verlassen diese aber bei Montagne d'Amont um auf den Col de Bonaudon aufzusteigen. Ziel ist eigentlich, an den Grottes de Naye vorbei auf den Rochers de Naye aufzusteigen und von dort mit der Bahn nach Montreux hinter zu fahren. Aber gleich nach dem Col de Bonaudon meldet eine grosse Tafel, dass diese Route gesperrt ist. Bei der Inspektion des Weges durch sein winziges Fernglas meint Paul auch, Beschädigungen an den dort zahlreichen Kunstbauten zu erkennen. Wir wollen es jedenfalls nicht darauf ankommen lassen, allenfalls einen langen Rückweg antreten zu müssen, und stiefeln dann halt über La Perche um den Rocher de Naye herum bis Sautodoz. Unterwegs sehen wir, wie viele Touristen mit der Bahn auf den Gipfel hochgekarrt werden und Paul entscheidet sich deshalb spontan, diesen auszulassen und dafür die Etappe vom nächsten Tag - etwas verkürzt zwar - auch gleich noch anzuhängen, sprich gleich in Richtung Genfersee abzusteigen. So wird aus dieser eher kurzen Tagestour eine ziemlich lange und nach gut 9 Stunden steigen wir dann erschöpft in Villeneuve in den Bus.