Endlich, endlich, ENDLICH hatte Paul mal wieder Zeit und auch das Wetter passt. So führen wir vom 15. - 19. Juni 2017 unser Etappenwanderungsprojekt quer durch die Schweiz fort. Startort für diese zweite Etappe ist natürlich La Rippe, wo wir die erste Etappe beendet haben. Fünf Tage folgen wir mehr oder weniger dem Jura Höhenweg, bis wir schliesslich Ste-Croix erreichen.
3. Tag: Aufstieg auf La Dôle bei etwas nebligem und extrem feuchtem Wetter. Wir leiden beide arg. Die Sicht ist leider dementsprechend auch nicht so toll. Wir übernachten in St-Cergue.
4. Tag: Von St-Cergue geht es duch abwechslungsreiche Landschaft in Richtung Nordost, bis wir schliesslich die Crête de la Neuve erreichen, wo wir eine noch etwas diesige Aussicht auf den Genfersee und den Alpenbogen haben. Ziel ist der Col du Marchairuz, auf dem wir auch gleich die Nacht verbingen.
5. Tag: Endlich Kaiserwetter! Kein Wölkchen am Himmel, warm mit einem angenehmen Lüftchen und auch noch gute Fernsicht! Erneut landschaftlich sehr abwechslungsreicht und immer wieder mit Blick auf Genfersee und Alpen (wo der Mont Blanc sich deutlich zeigt) erklimmen wir schliesslich den höchsten Punkt des Schweizer Juras, den Mont Tendre, der uns mit sensationeller Aussicht belohnt. Na ja, mit 1679 m Höhe ist der Mont Tendre auch nicht gerade der Gewaltsberg. Und überhaupt muss ich schon sagen, dass die ganze Route technisch doch etwas arg anspruchslos ist, und ich mich langsam anfängt zu langweilen. Die Aussicht ist ja mehr etwas für Paul als für mich. Schliesslich steigen wir zum Lac de Joux hinunter, wo wir in L'Abbaye übernachten.
6. Tag: Heute gehen wir mal sehr früh los - vielleicht etwas zu früh, denn es ist arg stürmisch und tiefe Hochnebelfetzen ziehen in einem Höllentempo um den Dent du Vauilon, den wir unterwegs besteigen. Gelegentlich bessere sich das Wetter dann aber doch noch, und die Sonne zeige sich mehr und mehr. Mir wird allerdings immer langweiliger, weshalb ich mehr und mehr anfange, die Gegend nach Jagdbarem abzusuchen, worauf mich Paul dann leider halt an die Leine nimmt. Unser Ziel ist Ballaigues oberhalb von Vallorbe.
7. Tag: Die längste Tagesetappe steht uns zum Schluss bevor. Von Ballaigues geht es in einem ewigen Aufstieg mit kaum nennenswerter Steigung auf Le Suchet hoch. Wegen meinem unbändigen Jagdfieber 'darf' ich Paul an der Leine den Berg hochziehen. Das kühlt mein Mütchen etwas ab und, ich darf danach wieder ohne Leine laufen. Dann endlich ein lohnenswerter Aufstieg auf die Aiguilles de Baulmes. In der Mittagshitze ist der steile Anstieg dermassen kräftezehrend, dass ich gar nicht auf die Idee komme, irgendwas Jagdbares zu suchen. Bei grosser Hitze erreichen wir am Nachmittag unser Etappenziel Ste-Croix.
Zusammenfassend ist es landschaftlich sehr abwechslungsreicht, technisch aber immer noch zu einfach für meinen Geschmack. Bis wir irgendwann mal in die Alpen wechseln, wird es wohl noch so bleiben.
Und, ach ja, das ist bisher die längste Tour meines Lebens. Fünf Tage waren wir noch nie unterwegs. Ich halte mich tapfer, und es ist ja - ehrlich gesagt - auch nicht gerade die grosse Anstrengung für mich.