Nach all diesen Weichspülerwanderungen in letzter Zeit endlich mal wieder die echte Härte: vom 31. Juli bis zum 2. August 2017 erwandern wir zusammen mit unserem Bergfreund G. einige der wildesten und schroffesten Seitentäler des Tessins. Anlass war eigentlich die blöde Knallerei am 1. August, die man mir ersparen will. Knallen tut es dann doch etwas, aber das Feuerwerk in der Leventina unten geht im Feuerwerk des kurzen Gewitters ganz unter.
Wir starten in Grumo bei Chironico. Von da geht es hoch zu den Monti d' Usèdi über dem Eingang des Val d' Usèdi, welches wir via Cantina Vecchia umrunden und über die Forcarella d' Àfata verlassen, um ins Val Fòuda zu gelangen. Das wir aber kurz darauf via Filo d' Àfata gleich wieder hinter uns lassen, um zur Capanna d' Àfata abzusteigen, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.
Am zweiten Tag folgen wir weiter den alten und kaum mehr sichtbaren Älpler- und Jägerpfaden hinunter ins Val Cramosino. Im Talgrund steigen wir gegen Sprüch auf, wo sich die Pfadspur verliert. Wir erklimmen nun weglos die Bassa di Partüs. Der Kampf durch Erlen und Alpenrosen und über Blockfelsen ist ziemlich kräftezehrend. Leider können wir dann auch nach kurzem Abstieg zur Alpe di Nèdro im gleichnamigen Tal nicht die Beine ausstrecken und den Abend geniessen, denn das dort gelegene Rifugio Canva wird gerade neu aufgebaut und so müssen wir noch zwei Stunden weiter den Motti di Marcri entlang ins Val Marcri queren um dann endlich erschöpft im Rifugio Stabbio di Mezzo zu übernachten.
Am dritten Tag dann noch etwas Genusswandern auf toll angelegtem, wenn wohl auch kaum begangenem Pfad zur Forcarella und hinunter ins Val d' Ambra, wo wir bei Ramlitt das erste mal auf der ganzen Tour auf einen offiziellen Wanderweg stossen. Bei grosser Hitze steigen wir dann noch nach Bodio hinunter, wo wir froh sind, in ein gekühltes Postauto zu steigen.