Warum sich Paul am 22. April 2020 genau für diese Tour entscheidet, ist mir nicht so ganz klar. Bewegen wir uns heute doch recht oft auf dem Grat, der rund um die Ahornenalp im Oberseetal zieht. Und Gratwandern ist nicht so sein Ding, ist er doch leider nicht ganz schwindelfrei. Dennoch fahren wir mit dem Auto bis zur Brumettlenalp und laufen von dort auf der Fahrstrasse bis zur Ahornenalp. Hier beginnt ein schöner Wanderweg, der via Gerenchöpf zum Punkt 1860 auf besagtem Grat hochzieht. Dort verlassen wir den Wanderweg und kämpfen uns ostwärts durch Erika und Alpenrosen, unter und zwischen Bäumen hindurch über den Sööligrat zum Bärensoolspitz, unserem ersten ‘Gipfel’ heute. Gegen das Schwändital fällt der Grat fast senkrecht ab und zum Oberseetal hin ist es ebenfalls genug steil. So soll es auch für eine Weile bleiben. Das Durchkommen ist sehr mühsam, die kleine Wegspur verschwindet immer mal wieder und Totholz versperrt uns öfters den Weg. Aber irgendwann sind wir dann doch auf dem Bärensoolspitz. Das Beste ist aber, dass wir den gleichen Weg ja auch wieder zurück müssen! Aber irgendwie finden wir beim Rückweg eine bessere Spur, jedenfalls scheint es mir, dass wir westwärts deutlich schneller unterwegs sind. Dennoch hat uns dieser ‘kleine' Abstecher viel Kraft gekostet. Nun folgen wir dem Grat weiter westwärts und übersteigen unseren zweiten Gipfel, den Tierberg. Ab dem Gipfelkreuz ist der Weg nun weiss-blau markiert und der Grat wird immer ausgeprägter. An manchen Stellen ist es Paul nicht mehr so ganz wohl. Aber mit genügend Vorsicht – Stolpern ist hier nicht erlaubt - schaffen wir es weiter bis zum dritten Gipfel, dem Bockmattlistock. Für mich ist das Gelände hier unproblematisch, da es einen deutlichen Weg gibt und ich mich nicht mehr durch Gestrüpp kämpfen muss. Auch der Abstieg zurück ins Oberseetal hat es nochmals in sich. Eigentlich wäre er nicht so schwierig und sogar sehr reizvoll. Aber er ist bedeckt mit dürrem Gras und deshalb – zumindest für Paul – sehr rutschig. So kommen wir auch hier nicht gerade schnell voran. Insgesamt ist es eine sehr schöne und abenteuerliche Tour bei prächtigem Frühlingswetter.