Jemand aus dem Tessin hat uns vor ein paar Wochen gesagt, dass Wandertouristen für die Einheimischen gerade ein rotes Tuch seien. Wir sind ja jetzt auch schön brav seit Mitte März nicht mehr in den Süden gefahren. Am 4. Mai 2020 wollen wir aber mal abchecken, ob das immer noch gilt und fahren deshalb für eine Tour ins Verzascatal. Dies vorneweg: ob wir willkommen sind oder nicht, können wir nicht wirklich feststellen, begegnen wir doch unterwegs keiner Menschenseele…
Wir starten unsere Tour bei Lavertezzo Poss und laufen via Rancone erst ins Val Lavertezzo und danach ins Val Carecchio hinein. Kurz nach der Brücke über den Riale di Carecchio verlassen wir den Talweg und steigen über Rodana hinauf nach Eus. Diese Strecke kennen wir bereits vom letzten Tag unserer Iragna - Lavertezzo Tour im Herbst 2016. Der Weg ist meist steil aber gut gestuft und interessant. Um eine Felspassage zu überwinden, haben die Altvordern einfach Stufen in den blanken Felsen geschlagen. Die Kette daneben ist allerdings wohl neueren Datums. Von Eus aus sind es nur noch ein paar wenige Höhenmeter hinauf zum Pizzo d’Eus, und hier kommen wir dann endlich auch definitiv in die Sonne. Statt direkt wieder die gleiche Strecke abzusteigen, nehmen wir den guten und deutlich weniger steilen Weg, der taleinwärts unterhalb von Arossa und dem Piano di Nicc durch führt. Etwas oberhalb von Punkt 1159 erreichen wir erneut den Talweg, der uns wieder ins Verzascatal zurück leitet. Auch den kennen wir schon von einer Tour ebenfalls im Jahr 2016 (Gudo – Corippo Bivio). Eine spannende Tour in herrlichem Frühlingsgrün.