Am 7. Februar 2020 sind wir nochmals im Tessin unterwegs. Diesmal geht es nicht über den Ceneri hinaus, sondern wir fahren mit dem Centovalli-Bähnli nach Tegna. Von dort steigen wir via Colmoi (oder ist es Comoi? Die 25'000er und die 10'000 Landeskarte sind sich da uneins) hinauf zum Colma. Weiter geht es über Streccia und Pianezzo nach Chilasco. Dort wollen wir eine Wegspur suchen, welche nach Littuno (oder Lettuno? Schon wieder eine Unstimmigkeit!) führen soll. Zu unserem Erstaunen ist der Weg aber in einem guten Zustand, ausgeschildert, markiert und gelegentlich sogar gesichert. Kurz nach Chilasco findet sich sogar ein Wegweiser, der direkt nach Vii und zum Salmone verweist. Diese Route ist auf der Landeskarte überhaupt nicht verzeichnet. Wir bleiben aber auf dem Weg nach Littuno und steigen ab dort über Vii, Testa und Testin zur Forcla hoch. Dort soll eine Wegspur direkt von Süden her zum Salmone hochführen. Die Wegspur finden wir zwar nicht, aber das Gelände ist einfach und gelegentliche Steinmannli helfen uns ebenfalls. Kurz vor dem Gipfel findet sich noch etwas Schnee, den wir aber ohne Probleme umgehen können. Auf dem Salmone mit seiner tollen Rundumsicht treffen wir den einzigen Wanderer, den wir heute sehen. Lange bleiben wir allerdings nicht, wollen wir doch noch den Nachmittagsbus in Auressio erreichen. Die ersten ca. 200 Höhenmeter Abstieg gehen wir über Schnee, der aber gut trittig ist, so dass Paul seine Eisen diesmal im Rucksack lassen kann. Über Cortone hinunter ins Onsernonetal ist es meist recht steil und der Weg ist im oberen Teil wenig ausgeprägt und deshalb etwas mühsam zu gehen. Den Bus in Auressio erreichen wir dann gut, so dass wir zu einer vernünftigen Zeit wieder zu Hause sind.
Das Wetter zeigt sich den ganzen Tag über von seiner besten Seite: es ist sonnig bei guter Fernsicht, und am Nachmittag ist es schon fast frühlingshaft warm. Wir sehen sogar Schmetterlinge und Eidechsen! Dabei ist es doch erst anfangs Februar. Obwohl wir grossmehrheitlich im Wald laufen, haben wir das Gefühl, meistens in der Sonne zu gehen, den in dieser Region ist der Kastanien-, Buchen- und Birkenwald doch recht licht. Jetzt nimmt es mich wunder, wohin unsere nächste Tessinwanderung führen wird. So langsam gehen Paul nämlich die Ideen aus, wo in den Tessiner Bergen noch mehrheitlich schneefreie Winterwanderung möglich sind. Aber irgendetwas wird ihm schon einfallen...