Diesen wunderschönen Herbsttag am 15. Oktober 2021 nützen wir aus und fahren für eine Wanderung in die Leventina. Wir starten unsere Tour etwas westlich von Molare und steigen - meist noch im Schatten und bei kühlen Temperaturen - via Alpe Nara zur Bassa di Nara hoch, wo wir dann definitiv in die wärmende Sonne kommen. Ab hier folgt noch ein kurzer unschwieriger Anstieg zu unserem ersten Gipfelchen heute, dem Pizzo di Nara. Die weitere Strecke wird nun entschieden anspruchsvoller. Wir folgen einer nicht so ganz deutlichen Wegspur über einige Blöcke, bis wir westlich der Gane di Sasso Sprügh auf einen blau markierten Weg stossen, dem wir nun bis oberhalb der Laghi di Motella meist folgen. Erst besteigen wir den Pizzo Molare, der uns mit guter Fernsicht aufwartet, und weiter übersteigen wir gleich noch die Punta di Stou. Danach folgt eine etwas längere und für mich unangenehme Blockpassage. Den Pizzo Bareta lassen wir aus weil allzu verblockt. Um die Markierungen sind wir gerade in diesem Gelände schon froh, sonst wäre hier die Wegfindung doch recht anspruchsvoll. Allerdings sind die blauen Punkte teils so klein und unauffällig gesetzt, dass man schon fast den Eindruck bekommt, sie wären nicht dafür bestimmt, gesehen zu werden. Kurz nach dem Punkt 2432 verlassen wir allerdings den markierten Weg und steigen weglos hinab zu den Laghi di Motella. Der oberste und grösste See liegt sehr malerisch in einer kleinen Senke und ist mit einer ganz dünnen Eisschicht bedeckt. Der weitere Abstieg bis zur Alpe Stou ist nun wirklich reizvoll, nötigt uns aber gelegentliche Sucherei ab, stehen wir doch ab und zu vor einem kleinen Felsabbruch und müssen ein paar Meter zurücksteigen. Gelegentlich finden sich aber auch Steinmannli und manchmal sogar eine mehr oder weniger deutliche Wegspur. Ab der Alpe Stou führt uns dann ein markierter Wanderweg zurück zum Auto. Dies ist vielleicht die schönste Tour bisher in diesem Jahr. Alles hat gepasst: eine reizvolle, abwechslungsreiche und gelegentlich auch anspruchsvolle Strecke, tolles Licht und herrliches Wetter mit guter Fernsicht, einsame Gegenden (wir treffen einen einzigen Wanderer an unterwegs) und vor allem keinen Schnee weit und breit!