Federispitz

Den Federispitz haben wir doch schon zur Genüge bestiegen, sollte man meinen. Aber das ist so ein schöner Aussichtsberg und so nahe gelegen, dass wir ihm am 19. April 2022  wieder mal einen Besuch abstatten. Das Wetter ist prächtig, nur gelegentlich bläst uns ein etwas kühler Wind um die Ohren. Wir starten wieder mal in Ziegelbrücke, und laufen – wie auch schon – den Runsenwald hinauf bis zur Fahrstrasse, welche die Under Tutenalp und Ober Ruestel miteinander verbinden. Offenbar fräsen inzwischen viele Bergvelofahrer diesen Weg hinunter, denn er ist inzwischen sehr ausgefahren. Aber heute begegnet uns kein Radler. Ab der Fahrstrasse wird der Weg deutlich weniger sichtbar, und ab und zu verlassen wir in auch. Etwas oberhalb 1140 m treffen wir auf den offiziellen Wanderweg, den wir aber gleich wieder verlassen, um weglos und sehr steil direkt hinauf zum Schlösslibüchel zu steigen. Weiter geht es auf bekannter Route via Undernätenalp und Stelli hoch zum Plättlispitz. Hier im Aufstieg begegnet uns die einzige Person auf der ganzen Strecke. Am Osterwochenende war hier bestimmt einiges los, aber heute herrscht hier die Ruhe schlechthin. Nur die Murmeli sind schon erwacht und machen mich ganz nervös mit ihrem Gepfeife! Bisher waren wir kaum auf Schnee unterwegs, und auch auf dem Schlussaufstieg zum Federispitz liegen nur wenige Schneeresten, die erst noch recht gut trittfest und griffig sind. So bezwingen wir den Gipfel wieder mal mühelos. Hier kann man dem Wind etwas entgehen, und so machen wir eine längere Pause. Für den Abstieg wählen wir die Gross Siene, die im Frühling schnell schneefrei ist, so dass wir nur grad um die Obernätenalp herum über Schnee laufen müssen. Die Strecke bis hinunter zur Schwantenalp ist nicht gerade eine Freude, ist sie doch ausgetreten von den Kühen und ziemlich matschig. Danach wird es wieder interessanter und schöner, und bei Grütt suchen und finden wir einen alten Weg der uns durch den Hangwald und über den Ziegelbach führt. Der Weg ist sehr schmal und wäre wohl nicht so recht zu sehen, wenn der Bewuchs schon höher gewachsen wäre. Jetzt geht es aber ganz gut, und bis zum zweiten Gebäude auf dem Weg zum Cholplatz kommen wir problemlos voran. Danach ist dann aber Schluss mit lustig, ist doch die Fortsetzung des Weges hinunter zum Bahnhof Ziegelbrücke kaum mehr auszumachen. Dank des eindeutigen Geländes ist die ehemalige Wegführung zwar unschwierig zu finden, aber alles ist gehörig verkrautet, und im unteren Teil liegt noch viel Holz herum. So hat vor allem Paul einige Mühe, sich durchs Dickicht zu zwängen. Aber schliesslich schaffen wir auch das! Den Weg dürften die Helden von der Landestopographie ruhig löschen auf der Karte, denn im Gelände gibt es ihn auch praktisch nicht mehr. Wieder mal ein schöner Tag am Federispitz mit ein paar abenteuerlichen Einlagen.

Dienstag, 19. April 2022