Gamserrugg

Die Churfirsten-Puristen sind sich ja sicher, dass es nur sieben davon geben kann, beginnend mit dem Chäserrugg und endend mit dem Selun. Die liberalen Churfirstianer hingegen rechnen auch noch die westlich des Selun gelegenen Gipfel bis zum Leistchamm dazu. Alle sind sich wohl aber einig, dass der Gamserrugg nicht dazu gehört! Dennoch haben wir ihn in unser Churfirsten-Programm aufgenommen, dass wir nun am 25. Juni 2022  fortsetzen. Wir starten beim grossen Parkplatz oberhalb vom Voralpsee und laufen anfangs auf guter Fahrstrasse bis zum Bachboden, wo endlich der Wanderweg beginnt. Nun geht es mässig steil hinauf zur grossen Alp Naus. Die ist mit Rindern und Ziegen bestossen, was uns aber nicht stört, denn die interessieren sich nicht wirklich für uns, so dass wir ganz unbehelligt dort durchlaufen können. Kurz vor dem Nausner Obersess verlassen wir den bestossenen Bereich der Alp und laufen nun in teils etwas hoher Vegetation und deshalb nicht immer gut sichtbarem Weg hinauf bis zum Höchst. Warum der so heisst, erschliesst sich nicht, weil links und rechts davon hat es durchaus höhere Gipfel, und noch nicht mal von unserer heutigen Tour ist er der höchste. Aber die Aussicht hinunter auf Walensee und Seeztal ist schön, lädt aber nicht zum Verweilen ein, weil eine Sitzgelegenheit für Zweibeiner ist keine vorhanden und das Gras ist von den zwei vergangenen regenreichen Tagen immer noch übel nass. Wir laufen nach einem kurzen Fotostopp deshalb gleich weiter auf sehr ansprechendem Pfad in steilem Gelände, teils wieder durch hohe Vegetation, teils etwas ausgesetzt in steilen Planggen, bis hinüber zur Nideri. Ab hier bis zum Sattel zwischen Chäserrugg und Gamserrugg kennen wir die Strecke von einer Tour im Jahr 2015 zusammen mit Ivo und Alena. Beim Hintersesshüttli treffen wir auf die erste Wanderer heute, und bis zum Sattel hoch sollen es noch einige mehr werden. Ansonsten sind wir trotz schönem Wetter und Wochenende ziemlich alleine unterwegs. Auf dem Sattel biegen wir ab auf den Wanderweg zum Gamserrugg hoch. Kurz bevor wir oben sind, sehen wir, dass eine ganzer Trupp Schafe auf dem Weg liegt, und das erst noch an einer Stelle, wo wir kaum ausweichen können. Um die nicht zu verscheuchen, steigen wir kurz, aber sehr stotzig direkt auf den Gamserrugg hoch. Hätte es am höchsten Punkt nicht ein riesiges Steinmanndli, täte man ihn gar nicht finden, so flach ist es da oben. Weiter geht es weglos in Richtung Nordosten und etwas steil hinunter, bis wir beim Punkt 1880 wieder auf den Wanderweg stossen. Nun folgt ein flotter und recht schöner Abstieg via Germil hinunter zum Parkplatz. Eine sehr schöne Tour, in einer landschaftlich wirklich ansprechenden Gegend!

Samstag, 25. Juni 2022