Monte Boglia

Es ist erst etwas über eine Woche her, seit mich diese vermaledeite Schlange im Onsernonetal in den Hinterlauf gebissen hat. Der Heilungsprozess ist aber so gut verlaufen, dass ich diesen Vorfall bereits vergessen habe. Jedenfalls bin ich zu Hause auf unseren täglichen Hunderunden in den letzten Tagen so munter herumgehüpft, dass wir am 18. Februar 2022  gleich wieder eine Tour im Tessin wagen. Paul wählt aber sicherheitshalber eine etwas einfachere und kürzere Route. So statten wir dem Monte Boglia wieder mal einen Besuch ab. Den haben wir ja schon mal im März 2019 überstiegen. Unsere Wanderung starten wir in Brè sopra Lugano und steigen von dort auf der damaligen Abstiegsroute unschwierig hinauf bis zum Bänkli südöstlich unterhalb des Monte Boglia. Es ist bereits morgens so warm, dass Paul besser ein T-Shirt mitgenommen hätte, anstatt den Rucksack mit warmen Kleider zu füllen. Bei diesem Bänkli verlassen wir die Schweiz und steigen recht steil ab in Richtung Madonna della Faggio. Beim Roccolo gehen wir aber vom Weg ab und steigen weglos hinunter zum Wanderweg, der zur Alpe Bolgia führt. Diesen finden wir ca. 40 Höhenmeter weiter oben, als auf der – im grenznahen Ausland notorisch unzuverlässigen – Karte der Landestopographie eingezeichnet. Aber egal, er ist gut markiert und wir folgen im – teils durch etwas Schnee – bis wir kurz vor der Alpe Bolgia weglos ansteigen um gut 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels des Monte Boglia auf den von Norden kommenden Wanderweg zu treffen. Dem folgen wir bis zum Gipfel, wo wir erwartungsgemäss nicht alleine sind. Für den Abstieg nehmen wir die als Wegspur eingezeichnete Route über den Südwest-Grat. Allerdings ist das ein richtiger Weg, immer gut sichtbar, unschwierig und sogar markiert. Bald schon sind wir zurück in Brè. Ich bin den ganzen Tag fit und munter, und es scheint, dass der Schlangenbiss keine bleibenden Schäden zurückgelassen hat – zum Glück!

Freitag, 18. Februar 2022