Es geht weiter mit den heissen und schwülen Tagen! Ich bin gottenfroh, dass wir unser Zuhause schön kühl halten können. Dennoch will Paul am 25. Juli 2022 gleich nochmals in die Berge und wieder ins Glarnerland. Diesmal soll es der Vorder Glärnisch werden, den wir direkt von zu Hause aus bewundern können. Wir starten bereits um 6 Uhr bei Hinter Saggberg und sind noch kaum 5 Minuten unterwegs, da geht es schön gehörig steil hinauf, uns so soll es dann meist auch bleiben, bis wir 3 Stunden später den Gipfel erreichen. Der Weg ist stark ausgetreten und nicht zu verfehlen. Bald schon kommt die erste Felsstufe, die ich mit etwas Hilfe von Paul gut meistere. Heute brauche ich Pauls Hilfe mehr als einmal, denn es kommen mehrere Steilstufen, die für die Zweibeiner mit Ketten und Bügeln entschärft sind, mir aber ziemlich Probleme bereiten. Aber Paul lüpft mich jeweils einfach über eine allzu hohe Stufe drüber, und schon geht’s weiter. Nach der ersten Felsstufe kommen wir auf eine Alp, auf der viele, viele Schafe weiden. Hier ist es einen Moment etwas weniger stotzig. Aber bald schon schwingt sich der Berg vor uns wieder steil auf, und wir steigen und steigen auf und auf – immer im Schatten übrigens, worüber wir beide froh sind – bis wir schliesslich ganz kurz vor dem Gipfel in die Sonne kommen. Eigentlich wollten wir ja einen längeren Rast machen auf dem Vorder Glärnisch. Aber hier schwirren gefühlte 100'000 fliegende Ameisen herum, so dass uns die Freude an den tollen Tiefblicken ins Glarnerland schnell vergeht. Ausserdem ist es in der Sonne schon um 9 Uhr morgens auch hier oben recht heiss. Wir machen uns also bald schon an den Abstieg. Paul möchte noch einen Blick hinunter gen Süden werfen können, denn es gäbe auch einen Aufstieg auf den Vorder Glärnisch ab Schwändi. Wir steigen also auf einem recht deutlichen, aber sehr rutschigen Kiesweg ab gegen die Furggle zu. Kurz davor findet sich eine Markierung (ein gelber Punkt), der den Abstieg in Richtung Schwändi bezeichnet. Der Weg scheint deutlich, aber auch ziemlich ausgesetzt. Vielleicht können wir ja diesen Weg mal in kundiger Begleitung im Aufstieg in Angriff nehmen. Heute jedenfalls wollen wir wieder zurück zum Auto bei Hinter Saggberg. Der auf der Karte eingezeichnete Weg, der uns zurück zur Aufstiegsroute führen soll, ist die ersten knapp 200 Meter auch mit maximal viel Phantasie nicht sichtbar. Ein paar Steinmannli helfen aber, und im zweiten Teil, wo das Gelände ziemlich steil und schottrig ist, zeigt sich der Weg zum Glück deutlich. Wir steigen nun auf der Aufstiegsroute ab bis zur Schafalp auf ca. 1500 Meter, wo wir den interessanten Weg zur Alp Mittelstafel einschlagen. Der Weg ist breit und unschwierig, aber man thront über einen Abgrund, und darf gar nicht daran denken, was passieren täte, würde man ihn dennoch verfehlen. Jetzt wird es so langsam richtig heiss und tüppig, und wir sind froh, dass wir nach Mittelstafel in den Wald eintauchen können. Noch vor dem Mittag sind wir wieder zurück beim Auto. Eine richtig schöne Tour mit unheimlichen Tiefblicken!