Am 22. Juli 2022 sind wir gleich nochmals im Glarner Schutt und Geröll unterwegs. Wir fahren mit der Seilbahn von Luchsingen nach Brunnenberg hoch. Leider fährt die erste Bahn erst um halb acht, so dass wir eigentlich etwas zu spät losmarschieren, denn es ist schon morgens recht warm und tüppig. Erst geht es in unauffälliger Steigung eine gute Fahrstrasse hoch bis zur Alp Bächi Mittelstafel. Dort fängt der Alpinwanderweg an, der uns über die Zeinenfurgglen ins Klöntal führen soll. Der Weg selber ist oft nicht so gut sichtbar, aber immerhin meist gut markiert und deshalb zumindest navigatorisch relativ unproblematisch. Kein Wunder, gehört er doch zur Via Glaralpina. Wir steigen nun relativ steil hoch. Unterwegs stossen wir auf Christian, einem schon etwas älteren Herrn aus Volketswil, der auf der gleichen Route unterwegs ist. Wir schliessen uns deshalb gleich zusammen. Bei den Munggenblanggen treffen wir auf keine Munggen, dafür aber auf eine Herde Schafe und Lamas. Die Lamas haben sich grad beim Durchgang durch den Schafhag gruppiert. Wir müssen also zum ersten Mal in meinem Leben durch eine Gruppe Lamas laufen. Die werden natürlich nervös, und ich werde auch nervös, und Paul schliesslich auch gleich noch. Wir kommen dann aber doch unbeschadet und ohne wilde Attacken an ihnen vorbei. Nach noch etwas grasig-felsigem Gelände, kommen wir ins ehemalige Gletschergelände des Bächifirns. Von dem ist nicht mehr arg viel vorhanden, und so laufen wir – für meine Pfoten recht unangenehm – durch Geröll und Schutt. Der Weg (also Weg im eigentlichen Sinne ist hier keiner mehr vorhanden, mehr so eine markierte Spur) führt gelegentlich auf einen Felsrücken, den wir nun empor kraxeln. Zwar ist die Strecke eindeutig anspruchsvoller als die Ortstock-Besteigung, aber ich schaffe alles ohne Probleme und ohne Hilfe. Die Zweibeiner kämpfen da schon mehr und brauchen öfters die Hände. Schliesslich ist die Zeinenfurgglen erreicht. Eine bizarre Landschaft zeigt sich einem links und rechts: schroffe Felsen, senkrecht aufgefaltete Felsplatten, Türme und Gendarme en masse. Nachdem der Aufstieg bis etwa zu den Lamas recht warm und tüppig war, sind hier oben Temperatur und Luftfeuchtigkeit recht angenehm. Wir geniessen die Aussicht und das laue Lüftchen, das auch hier weht, bevor wir uns an den Abstieg ins Zeinentäli machen. Der Weg ist im oberen Teil meist gut sichtbar, aber kiesig-schottrig und deshalb rutschig für die Zweibeiner, die nun mit Vorsicht und Konzentration absteigen müssen. Mit Vierlivier habe ich natürlich da keine Probleme. Weiter unten vor der Zeinenmatt wird es dann aber für mich ungemütlich, weil der Weg verliert sich im Geröll, so dass wir über diese scharfkantigen Steine ein Stück weit weglos laufen müssen. Nicht gerade angenehme für meine Pfoten. Ab der schönen Zeinenmatt haben wir dann aber einen guten Weg unter den Füssen. Bei der Zeinenmatt verlassen wir Christian, weil Paul möchte wenn möglich den 14:58 Bus in Plätz erreichen, und so eilen wir – bis Wärben auf misslicher Fahrstrasse, danach auf einer sehr guten – im Eiltempo das Rossmattertal hinaus und erreichen den Bus dann noch gut. Heiss ist es inzwischen, und ich bin sehr froh, hat uns die Strasse doch öfters durch den Wald geführt. Gleich nochmals eine wenig pfotenschonende Tour, die landschaftlich und wegtechnisch aber sehr reizvoll ist.