In dieser unsicheren Periode mit anhaltendem Westwindwetter finden wir am 9. März 2023 im Tessin doch noch einen Tag Sonne. Wir besteigen wieder mal den Pianasc, den wir ja schon im Februar 2020 bestiegen haben. Wir starten diesmal in Intragna und laufen nun eine ganze Weile auf einem mit Natursteinen gepflasterten und für alle Ewigkeiten angelegten Weg mit allenfalls mässiger Steigung via Pila und Cremaso hinauf nach Calascio. Es ist schon morgens ziemlich warm, und ich wünschte mir, mein Winterfell wäre schon weg. Vom angekündigten Westwind merken wir nur ganz selten etwas, meist ist es fast windstill. Wir schwenken nun gegen Westen ab und wandern weiter bis zu den Monti di Comino. Hier machen wir endlich Pause, neugierig beäugt von mehreren Lamas, die hier oben wohl den Winter verbringen. Na ja, warum auch nicht, Schnee liegt ja eh keiner. Nun steigt der Weg doch noch zünftig an, Buchenlaub verdeckt dicht die Spur, darunter liegen viele abschüssige Felsplatten, so dass Paul froh ist, hier auf- und nicht abzusteigen, denn es ist recht rutschig. Schliesslich erreichen wir den Pianasc und geniessen die schöne Aussicht. Ein eigenartiges Bild zeigt sich uns: Schauen wir gegen Norden und damit an die Südhänge, dann sehen wir fast nirgends mehr nennenswert Schnee. Hingegen ist die im Süden gelegene Gridone/Pizzo Leone-Kette noch weit hinunter Schneebedeckt. Dennoch liegt im Tessin auch in diesem Winter wieder aussergewöhnlich wenig Schnee, wenn auch mehr als ein Jahr zuvor. Vom Pianasc steigen wir nun auf direktem Weg hinunter nach Saureè, wo wir die einzigen Wanderer heute treffen. Unterwegs liegt auch hier viel Buchenlaub, so dass Paul ziemlich vorsichtig absteigt. Mich stören weit mehr die Kastanien, die zwischen Saureè und Lionza auf dem Weg liegen. Von Lionza aus sind wir dann geschwind unten an der Station Palagnedra. Eine richtig schöne und frühlingshafte Tour bei herrlichem Wetter!