Es soll heute mal ein ganz sonniger und warmer Tag werden. Schon fast eine Ausnahme in diesem verregneten Frühsommer! Am 19. Juni 2024 fahren wir mit dem Auto von Mühlehorn hinauf nach Fliissen. Da führt eine gute, wenn auch teilweise enge Strasse hinauf. Da, wo die Teerstrasse endet, steht ein Fahrverbot, und es finden sich ein paar Autoabstellplätze. Ab da laufen wir auf der Strasse in Richtung Gäsialp, verlassen den Weg aber schon vor der Alp, um auf einem unscheinbaren Weglein direkt gegen den Steinboden zu anzusteigen. Das Weglein verliert sich schon bald einmal, aber wir kommen auch schon aus dem Wald, so dass wir den Weg hinauf nach Bigligen problemlos erreichen. Den verlassen wir aber auch gleich wieder, weil wir hören, dass beim Steinboden Kühe weiden, denen wir aus dem Weg gehen wollen. So laufen wir weglos und teils etwas mühsam oberhalb vom Steinboden durch, bis wir beim Rietboden den Weg wieder erreichen. Hier oben weiden noch keine Rinder. Nun folgen wir dem Weg hinauf bis zur obersten Alp und steigen danach weglos aber unschwierig hinauf zum Grat, der dieses kleine Tal abschliesst. Nun folgt ein technisch etwas anspruchsvollerer Abschnitt. Ein kleines Weglein führt durch Heidelbeeren- und Erikagestrüpp auf dem Grat dem Alpbigligenstöckli entgegen. Auf der Nordseite geht es ein paar Dutzend Meter senkrecht hinunter und auf der Südseite ist die Plangge dermassen steil, dass man besser gar nicht hinunter schaut. Einmal brauche ich über eine überhohe Stufe Pauls Hilfe und er seine Hände. Der Schlussanstieg hinauf zum Vorgipfel des Alpbigligenstöckli ist dann grad noch ordentlich steil. Oben öffnet sich das Gelände aber, und man schlendert durch saftiges Grün dem eigentlichen – von dieser Seite wenig markanten – Gipfel zu. Hier oben geht ein leichter Föhn, worüber wir ganz froh sind, ist es doch schon ziemlich heiss, obwohl wir doch schon kurz nach sechs Uhr losmarschiert sind, und der Tag noch nicht gar weit fortgeschritten ist. Nun steigen wir auf dem hier etwas breiteren Grat gen Nordwesten hin ab - unter dem Durscher hindurch, suchen und finden den alten Wanderweg hinüber zur Firzalp. Es lohnt sich wirklich, auf die alten Wegmarkierungen zu achten. Verliert man sie, findet man sich nämlich schnell in üblem Alpenrosen- und Gerölldickicht wieder. Der Weg ist zwar etwas überwuchert, aber meist gut sichtbar. Ob er von den Jägern freigehalten wird? Etwas mühsamer ist dann aber die absteigende Traverse hinüber zum deutlich sichtbaren Weg hinauf zur Firzalp. Der Weg verliert sich immer wieder in den Alpenrosen, so dass wir nach Augenmass einen Durchgang suchen. Die Firzalp ist mit Grossvieh bestossen, so dass wir gleich nachdem wir sie erreichen, den Weg wieder verlassen und nun weglos und zünftig steil zum Grat zwischen Wannenhoren und Firzstock steigen. Es ist nun auch schon wieder auf den Tag genau sechs Jahre her, seit wir den Firzstock zum ersten Mal bestiegen haben. Es lohnt sich, bietet er doch heute wetterbedingt eine schöne Rundumsicht. Hinunter geht es dann auf der Aufstiegsroute der damaligen Tour. Am Guldiboden müssen wir erneut grossräumig einer Kuhherde ausweichen, um die Strasse zu erreichen, die uns wieder zurück zum Auto bringt. Inzwischen ist es gehörig heiss! Eine sehr schöne Tour, wenn es auch doch recht anstrengend für mich war, da wir allerhöchst selten auf guten Wegen unterwegs waren.