Nachdem man mich die ganze letzte Woche im Hundehotel von Joy-Dog versorgt hat, weil Claudia und Paul in der Toscana das Tanzbein geschwungen haben, sind wir nun alle wieder zu Hause. Wettermässig stehen wohl nicht so gar schöne Tage bevor, aber der 14. Mai 2024 soll dank Föhn zumindest in Teilen der Schweiz recht sonnig und warm werden. Da das St. Galler Rheintal jeweils ganz besonders vom Föhn begünstigt ist (oder heimgesucht wird – je nach Windstärke), wollen wir wieder mal auf den langen Grat zwischen dem Hohen Kasten und dem Ruchbüel aufsteigen. Diesmal lassen wir das Auto bei der Talstation der Staubernbahn etwas oberhalb von Frümsen. Erst traversieren wir im Wald und auf guter Naturstrasse hinüber nach Lögert, wo dann endlich der Anstieg beginnt. Es ist schon morgens ordentlich warm hier, und wir sind direkt froh, dass wir im Wald ansteigen können, und der Föhn mit zunehmender Höhe an Stärke gewinnt. Weil wir nicht auf der Strasse nach Ror aufsteigen wollen, verlassen wir kurz nach dem Punkt 619 den markierten Weg und schlagen einen zwar unmarkierten, aber ganz ordentlichen und raffiniert angelegten Weg ein. Der Hang hier ist gröber steil, aber wir steigen ohne Probleme im Zickzack durch den Bannwald hoch. Beim Punkt 1098 erreichen wir die Strasse wieder, verlassen sie aber erneut, um über die Eidene Alp zum Grat aufzusteigen. Hier kommen wir endlich in die Sonne. Trotzdem wird es in dieser Höhe markant kühler, denn der Föhn bläst hier doch recht stark. Bei der Eidene Alp machen wir eine Pause und treffen dort auch die einzigen Leute auf dieser Aufstiegsroute. Hier kann man gemütlich sitzen und das Rheintal sowie die angrenzenden Berge überblicken. Auf dem Grat erreichen wir dann die Wanderautobahn, welche vom Hohen Kasten zur Saxerlücke führt. Hier und auf der Abstiegsroute treffen wir dann doch noch auf einige Leute. Wir verlassen diesen ausgetretenen Weg aber gleich schon wieder und versuchen auf unscheinbarem Weglein den Glogger zu übersteigen. Den höchsten Punkt erreichen wir dann aber nicht, weil der ist arg mit Legeföhren und Erlen bewachsen, und ewig nach einem Durchschlupf suchen mag Paul dann doch nicht. Egal, die Aussicht, die uns von diesem Weg am Grat geboten wird, ist auch anderswo phänomenal. Der Abstieg vom Punkt 1684 hinunter wieder zurück zum offiziellen Wanderweg ist dann aber doch etwas gar steil. Wer keine brutal steilen Planggen mag, lässt das hier besser sein. Nun noch ein kurzes Stück Wanderautobahn bis zum Stauberenfirst, und dann stürzen wir uns hinunter in Rheintal. So kommt es uns jedenfalls erst mal vor, denn der Wanderweg führt anfangs auch hier ziemlich steil hinab ins Tal. Allerdings ist er gut ausgebaut mit vielen Stufen und leicht und ungefährlich zu begehen. Nach der Vorderalp kommen wir bald schon wieder in den Bannwald und steigen nun ohne Pause zurück zur Talstation. Hier unten ist es inzwischen schon granatenheiss, aber zum Glück laufen wir ja im Wald. Eine wirklich prächtige Frühsommertour mit wunderbaren Ausblicken!