Am 22. Juni 2025 fahren wir mal ins Val Lavizzara hinein, und zwar nach Fusio. Auf dem Wanderweg hinauf zur hier Acquedotto di Canà genannten oberflächlichen Wasserleitung – im Wallis wär’s eine Suone – sind wir ja schon mal angestiegen, nämlich vor 9 Jahren, als wir von Fuiso zur leider inzwischen abgebrannten Capanna Sovèltra gelaufen sind. Heute steigen wir auf diesem viel begangenen Weg zum Glück früh auf, so dass wir die Strecke für uns alleine haben. Der Regen gestern hat die Luft reingewaschen. Es ist angenehm frisch und der Dunst der letzten zwei Tage auch verflogen. Heute läuft es sich weitaus angenehmer! Erst zwischen Corte di Mezzo und Corte del Sasso treten wir das erste Mal aus dem Bergschatten. Oberhalb Corte del Sasso erreichen wir den Acquedotto, der hier allerdings trocken ist. Etwas nach Punkt 2035 verlassen wir nun den Weg, den unser Ziel ist die Cima di Sassalto. Wir steigen meist weglos über einen breiten Rücken an. Gelegentlich zeigen sich Spuren, die sich aber auch immer wieder verlieren. Der Anstieg ist unschwierig, das Kraut zum Glück hier nicht hoch, so dass wir mühelos voran kommen. Bei Punkt 2358 geht der meist grasige Rücken nun in einen Felsgrat über. Den umgehen wir etwas mühsam westlich davon. Einfacher wäre es gewesen, bereits zuvor etwas abzusteigen und auf bequemer Spur ohne Schwierigkeiten an diesem Grat vorbei zu laufen. Der Gipfelaufschwung ist nun gehörig stotzig. Wir besteigen ihn von Südwesten her, aber auch ein Direktanstieg von Süden oder der Anstieg von Südosten wäre wohl möglich. Der Gipfel bietet eine wunderbare Aussicht. Nur gegen Osten verwehren noch höhere Gipfel die Sicht in die Ferne. Man würde ja hier oben gerne Pause machen, aber der gestrige Regen hat offenbar Unmengen Mücken hervor gebracht, die Paul nun plagen. So bleiben wir nicht allzu lange und steigen zwar steil, aber unschwierig ab zum schönen Bödeli Canà. Hier nehme ich ein Bad in einem der zahlreichen Bächlein, die hier durch die Ebene fliessen. Bald schon erreichen wir wieder den Wanderweg. Bis hierher haben wir keine Menschenseele getroffen, hingegen heute erstmals eine Gämse gesehen. Ab hier sind wir erwartungsgemäss nicht mehr alleine, etliche Wanderer kommen uns nun entgegen, bis wir wieder in Fusio unten sind. Am Lago di Mognòla hocken sogar Angler herum und frönen ihrem Hobby. Wir machen einen kleinen Umweg um diesen wirklich malerischen See herum, bevor wir nun direkt nach Fusio zurück absteigen. Abgesehen von der mehr oder weniger weglosen Besteigung der Cima di Sassalto, waren wir heute auf ausgezeichneten und offensichtlich stark frequentierten Wegen unterwegs. Ganz anders als auf den letzten paar Wanderungen. Sehr schön war’s!