Zum 9. Mal besteigen wir am 15. Mai 2025 den Monte Generoso. Und bereits zum 3. Mal wählen wir den stotzigen Aufstieg über Perostabbio. Paul hat ja ein bisschen Bedenken, ob ich altes Guetzli (am 18. Mai werde ich schon 11 Jahre als) das noch packe – vollkommen unnötigerweise, wie sich zeigen wird. Wir starten vielleicht etwas zu früh in Rovio, denn bis wir bei Punkt 1647 – und damit bereits am Ende des Alpinwanderwegs – sind, laufen wir leider doch meist noch im Bergschatten. Mir soll's recht sein, aber Paul liebt das nicht so besonders. Bis Perostabbio läuft es sich ring. Zwar ist der Weg nach der Brücke bei Punkt 637 auch schon einigermassen steil, aber es ist noch kühl am Morgen. Bei Perostabbio machen wir eine halbe Stunde Pause und warten auf den Sonnenschein. Danach geht es dann schon bald zur Sache. Die Stufen werden immer höher, und Paul wundert sich ein ums andere Mal, wie ich die ohne Hilfe bewältigen kann. Erst kurz bevor der Alpinwanderweg zu Ende ist, will ich nicht mehr weiter. Diese vermaledeite Leiter, die hier über eine kleine Felsspalte gelegt wurde, die will ich einfach nicht begehen. Paul klemmt mich unter den Arm und hilft mir rüber. Bis zum Gipfel soll er mir noch dreimal helfen müssen, weil gewisse Stufen einfach allzu hoch sind. Dennoch schaffe ich diesen doch cheibe stotzigen Aufstieg eigentlich recht mühelos für mein Alter. Auf dem Gipfel des Monte Generoso wollen wir eigentlich eine längere Pause machen. Aber die Zahnradbahn von Capolago unten hat bereits in die Sommersaison gestartet, so dass der Gipfel arg bevölkert ist. Wir laufen deshalb gleich weiter und machen unserer Pause etwas unterhalb des Gipfels. Danach steigen wir weiter ab in Richtung Scudellate, biegen dann aber in den recht schönen Wanderweg ein, der – bereits auf italienischem Gebiet – zur Alpe Orimento führt. Bald schon verlassen wir ihn allerdings und wechseln auf eine Spur, die ohne weiteren Höhenverlust oberhalb dieses Wanderwegs hinzieht. Aber auch diese Spur lassen wir schon bald unter uns und steigen weglos hinauf, bis wir auf den der Landesgrenze folgenden Wanderweg stossen. Nun besteigen wir noch die Cima della Piancaccia und folgen der Landesgrenze über die Cima dei Torrioni bis zum Punkt 1360. Obwohl ich eigentlich jetzt doch schon recht auf den Stümpen bin, finde ich unterwegs noch genug Energie, um nach den dort fast immer zu findenden Gämsen Ausschau zu halten. Paul – der Spielverderber – pfeift mich aber immer wieder zurück. Bei Punkt 1360 schlagen wir das bekannte Weglein ein, welches uns via Torricello wieder zurück nach Rovio führt. Sowohl der Aufstieg via Perostabbio wie auch der Abstieg von der Cima della Piancaccia via Cima dei Torrioni und Torricello sind sehr schön, abenteuerlich und eindrücklich. Das war eine herrliche Tour, wenn sie auch arg in die Beine gegangen ist. Das Wetter war übrigens prächtig und zum Schluss dann schon fast sommerlich warm!