Palfris

Eine Wanderung an einem sonnigen Ostersamstag? Kommt das gut, oder werden wir uns im Wandererstrom einreihen müssen? Am 19. April 2025 wagen wir es! Starten tun wir bei Punkt 1123 am Sevelerberg. Hier oben bläst schon morgens ein giftiger Wind, so dass Paul erst mal mit Kappe und Handschuhe loslaufen muss. Im Tagesverlauf wird es dann aber zunehmend wärmer, und die Sonne zeigt sich auch meist. Gelegentlich trüben ein paar hohe Wolkenfelder den Himmel. Erst laufen wir auf ausgezeichneter Naturstrasse ohne grosse Steigung bis Obersäss. Hier nimmt die Steigung dann etwas zu und die Qualität der Fahrstrasse ab. Noch vor der Alp Stoffel stossen wir auf die ersten Schneefelder, die man hier allerdings noch gut umgehen kann. Um nicht zu viel Höhe zu verlieren, schlagen wir den Vormsweg ein. Erst mal laufen wir in Matsch und Schnee bis zur Abbruchkante, wo der Weg in Richtung Südwesten abzweigt. Hier folgt gleich die Schlüsselstelle. Ein schmales Felsbändchen muss begangen werden. Es scheint, dass hier immer mehr Fels abbricht, denn der Weg wird hier jedes mal schmaler. Lange wird der an dieser Stelle nicht mehr zu begehen sein. Bis man nach etwa der Hälfte des Weges die Forststrasse erreicht, ist der Weg rau und steinschlägig. Und prompt sausen zwei Steine ganz in der Nähe von den Felsen über uns herunter! Die Palfrisstrasse erreichen wir dann unbeschadet. Lange brauchen wir sie nicht anzusteigen, bis wir nun immer mehr in den Schnee kommen. Der Aufstieg über Hinderelabria ist fast vollständig schneebedeckt. Anfangs suchen wir noch die aperen Stellen, doch schon bald kommen wir um den Schnee nicht mehr herum. Zum Glück ist er um diese Tageszeit noch recht trittig und ohne allzu grossen Kraftaufwand zu begehen. Nach dem wir den vom Girenspitz herunter ziehenden Grat überschritten haben, werden die Schneefelder wieder etwas weniger. Aber vollständig schneefrei werden wir erst kurz vor Verachta wandern können. Und leider wird der Schnee ab ca. 11 Uhr etwas faul, so dass er uns immer mehr Kraft abfordert. Wir laufen nun unter Gauschla und Alvier durch bis zur Alp Malun. Hier nun machen wir eine längere Erholungspause, denn ich bin inzwischen doch recht erschöpft von den vielen Schneefeldern. Schliesslich laufen wir weiter via Sennisalp und Büchel. Der Abschnitt zwischen Büchel und Verachta ist recht abenteuerlich. In steilstem Gelände steigen wir ab. Im Bruch möchte man sich auch nicht zu lange aufhalten. Auch hier scheinen immer wieder Steine runter zu kommen. Zum Glück passiert nichts dergleichen, als wir dort passieren. Gleich danach müssen wir noch einen übel steilen Lawinenkegel traversieren. Schliesslich erreichen wir Verachta unbeschadet und machen hier gleich nochmals eine Pause, bevor wir uns an den von unserer Lüsis-Tour vor gut zwei Wochen schon bekannten Abstieg machen. Die letzten 400 Höhenmeter steigen wir dann aber nach Tscherlach ab, wo wir erschöpft auf den Bus warten. Richtiggehend heiss ist es inzwischen! Ach ja, was die Wandererströme betrifft: Also ganz alleine waren wir nicht unterwegs, aber wir haben ganz erstaunlich wenige Leute getroffen unterwegs! Zwar war das eigentlich landschaftlich eine schöne Tour, aber ohnehin etwas lang hat sie mir wegen des Schnees doch allzu viel abverlangt. Ich bin halt einfach schon eine alte Dame...

Samstag, 19. April 2025