Pizzo Bombögn

Am 20. Juni 2025 fahren wir erneut ins Valle di Campo. Unser Ziel ist heute nämlich, den Pizzo Bombögn zu besteigen. Unsere Bergfreundin Esther hat mal berichtet, dass es da oben auch so eine 'Polenmauer' wie von der Cima di Sassello hinunter zur Forcarella geben soll. Die wollen wir nun besuchen. Gebaut wurde die Mauer wohl genauso wenig von Polnischen Internierten wie die beim Sassello. Sie soll wohl die Ziegen daran hindern, in die wilde Piòda di Bombögn zu entfleuchen. Wir starten frühmorgens bei La Malpansáda kurz vor Campo und steigen bis zur schönen Alp A Pian Cròsg durch den Wald und noch mehrheitlich im Bergschatten an. Heute ist es auch in dieser Höhe schon morgens recht warm. Ab dieser Alp laufen wir nun im schönsten Sonnenschein. Die Traverse bis zum Fusse des Pizzo Bombögn ist interessant und wird wohl nicht gar häufig begangen. Der Weg ist schmal, aber immer gut sichtbar. Auch die Abzweigung hinauf zum Pizzo Bombögn findet man gut. Der Weg hinauf ist deutlich ausgeprägt, allerdings steil und vor allem im unteren Teil etwas gar ausgelatscht. Wahrscheinlich allerdings nicht von ungefiederten Zweibeinern, sondern von Geissen oder Schafen. Heute ist hier oben allerdings kein Bein zu finden, weder Schaf, noch Geiss noch Mensch. Trotz Wind ist es auf dem Gipfel dermassen warm, dass wir gut eine Weile Pause machen können, um die tolle Aussicht zu geniessen. Der Abstieg erfolgt bis hinunter zum Wanderweg auf der gleichen Route. Nun laufen wir auf fantastisch schönem Weglein bis zur Alp Quadrella di Fuori. Unterwegs springt plötzlich ein grosser Rehbock nur wenige Meter vor uns aus dem Heidelbeergestrüpp auf. Wenn er so schreckhaft ist, und nicht einmal erträgt, wenn zwei so harmlose Geschöpfe wie wir an ihm vorbei laufen, dann sollte er doch vielleicht besser nicht gleich neben einem Wanderweg seine Siesta machen? Bei Quadrella di Fuori endlich das erste Wasser heute! Ein Brunnen plätschert vor sich hin, und wir bedienen uns gerne. Kaum angekommen, steigen von Cimalmotte her kommend zwei Wanderer zur Alp an. Wie wir wollen sie zur Alp Quadrella di Dentro traversieren und sind etwas ratlos, weil man keinen offiziellen Wegweiser und anfangs keine deutliche Wegspur findet. So laufen wir die ersten Meter zusammen. Gleich nach der Querung einer trockenen Runse südwestlich der Alp, finden wir einen deutlichen Weg. Da die älteren Herrschaften eher gemütlich unterwegs sind, eilen wir nun wieder alleine davon. Bis zur Alp Quadrella di Dentro ist der Weg klar. Hinunter nach Fontanella hingegen suchen wir ein bisschen. Eigentlich wäre der Weg ja auch klar und deutlich ersichtlich. Dass er hingegen so gar nicht dort verläuft, wo er auf der Karte eingezeichnet ist, verwirrt Pauls Navigationssinn etwas, weswegen wir erst mal etwas herumirren. Schliesslich erreichen wir bei Fontanella eine Strasse, der wir nun – inzwischen bei zünftiger Hitze – bis zur Abzweigung zum Rifugio la Reggia folgen. In diesem hübschen Rifugio kehren wir noch ein, um schliesslich gestärkt und etwas ausgeruht die letzten Meter zurück zum Auto zu laufen. Wieder eine einsame und eindrückliche Gegend, die wir heute besucht haben. Der Pizzo Bombögn lohnt sich!

Freitag, 20. Juni 2025