Warm und sonnig soll es heute am 31. Januar 2020 im Südtessin werden. Das bisschen Neuschnee, welches anfangs Woche gefallen ist, ist auch schon fast ganz abgeschmolzen. Wir besuchen deshalb einen 'alten Freund' - den Monte Generoso - und besteigen diesen zum dritten Mal. Diesmal geht es los an der Bushaltestelle Arogno, Sasso Grosso. Unspektakulär und leider auch noch im Schatten steigen wir auf einem breiten Weg über Piagno und Pianca hinauf, bis wir auf ca. 1030 m - noch im Wald - den auf den Monte Generoso ziehenden Rücken erreichen und damit auch die ersten Sonnenstrahlen abbekommen. Ab ca 1300 m zeigen sich die ersten Reste Neuschnee, welche wir aber umgehen, indem wir den markierten Weg verlassen und einer auf dem Rücken bleibenden kleinen Wegspur über die Punkte 1366 und 1379 zur Cima Crocetta folgen. Beim Aufstieg zum Punkt 1425 treffen wir erstmals auch noch auf Altschnee, der hier auf der Nordseite hart gefroren ist. Über die Cima dei Torrioni bis zu Punkt 1445 schaffen wir es noch problemlos. Aber hier muss Paul dann doch seine Hilfssteigeisen montieren, da der Aufstieg zur Cima della Piancaccia steil und tief verschneit ist. Es zeigt sich aber, dass er besser die richtigen Steigeisen mitgenommen hätte, denn in diesem steilen Gelände fehlen ihm an seinen Grödeln dann doch die Frontzacken (die bei mir ja quasi zur Standardausrüstung gehören). So ist der Aufstieg zur Cima zumindest für ihn dann doch etwas knifflig. Einmal oben, sind wir dann aber fast nur noch auf der Sonnenseite unterwegs und es hat kaum mehr Schnee, respektive der doch noch vorhandene ist gut trittig. Am Punkt 1647, wo der damals unmarkierte, von Rovio her kommende 'Weg' endet, den wir 2017 gegangen sind, stellen wir mit Erstaunen fest, dass dieser nun neu blau-weiss markiert ist. Für den Gipfelaufstieg zum Monte Generoso nehmen wir noch das letzte Stück der Via ferrata Angelino, welche von Norden her über den Baraghetto zum Monte Generoso zieht. Hier oben ist die Fernsicht heute gewaltig, sogar der doch gut 200 km entfernte Monte Viso ist so deutlich sichtbar wie selten. Da aber ein etwas kühler Wind geht, machen wir uns bald wieder an den Abstieg in Richtung Scudellate. Die Gegen hier am Monte Generoso ist schon gewaltig schön (zumindest im Winter, wenn hier unter der Woche kaum Leute unterwegs sind). Es wird sicher nicht unser letzter Besuch dieses tollen Aussichtsberges gewesen sein.