Den Pizzo di Claro wollten wir ja schon lange mal besteigen, aber irgendwie hat es bisher einfach nicht klappen wollen. Am 13. Und 14. September 2020 wagen wir nun den Versuch zusammen mit unserem Bergfreund G. Wir starten in Lumino bei der Talstation der kleinen Gondelbahn. Es ist schon morgens schwülheiss und wir alle leiden beim steilen Anstieg über Vatiscio, Stabbiello und Martum hinauf zum Piz de Molinera. Bis Vatiscio ist der Weg gut sichtbar und herausgeputzt, danach wird die Navigation etwas schwieriger und wir verlieren die Spur ab und zu. Erst ab der Alp de Martum sind wir auf markiertem Weg unterwegs. Diese Strecke bis hinauf zum Gipfel des Molinera kennen wir ja schon, war sie doch ein Teil unserer Tour de Suisse. Hier oben ist es etwas frischer und weniger schwül. Wir nehmen uns heute viel Zeit, machen lange Pausen, und so sind wir dann doch erst gegen vier Uhr bei der Capanna Brogoldone, wo wir einmal mehr nett bewirtet werden und komfortabel übernachten. Es ist eine Freude, dass es auch Hütten gibt, wo man als Hund in keiner Weise diskriminiert wird.
Am nächsten Morgen hat es dann leider mal wieder Hochnebel, der uns bis hinauf zum Gipfel des Pizzo di Claro immer mal wieder umwabert – sehr schade! Von der versprochenen tollen Fernsicht leider auch keine Spur. Wir sind wohl auf der falschen Seite vom Gotthard unterwegs. Aber jä nu, der Aufstieg via Passo di Mem und Pian del Baitel ist lohnenswert und unschwierig. Wir sind allerdings auch fast alleine unterwegs. Wenn hier Völkerwanderung ist, kann es vielleicht schon die eine oder andere Engstelle geben. Wir verweilen ein bisschen auf dem Gipfel in der Hoffnung, dass der Nebel doch noch ganz verschwindet – vergeblich leider. So machen wir uns an den Abstieg, diesmal nach Westen hinunter zum Lago di Canèe. Obwohl auf der Karte keine durchgehende Wegspur eingezeichnet ist, gibt es einen deutlichen, wenn auch im oberen Teil etwas lotterigen Weg. Er ist sogar markiert mit orangen Punkten und gelegentlichen Täfelchen, die auf den Claro Pizzo 2500 Plus Berglauf hinweisen. So erreichen wir dann überraschend schnell und problemlos den toll gelegenen See. Weiter geht es nun hinunter zur Alpe di Peurett und via die Alpi Gareresc und Domass zur Bergstation der Gondelbahn bei Monti Savorù. Unterwegs verschwindet der Nebel und wir können doch noch ein bisschen Sonne geniessen. Wir werden wohl dem Pizzo di Claro nochmals einen Besuch abstatten ‘müssen’ – bei besserem Wetter!