Übers Gocht sind wir schon mal im November 2018 gestiegen. Am 29. Mai 2023 machen wir uns nochmals auf, um diesen abenteuerlichen und eindrücklichen Übergang zu begehen, denn der steht schon lange auf Claudias Wunschliste. Wir starten bei der Reha-Klinik in Walenstadtberg (schon wieder!), laufen nicht gar weit auf der Strasse bis Schönegg und zweigen dort auf ein wunderschönes Weglein ab, das uns einsam und malerisch ohne grosses Auf und Ab gen Westen leitet. Im Rütiwald stossen wir dann auf den offiziellen Wanderweg, der von Walenstadtberg her kommt. Dem folgen wir nun bis Schwaldis, wo wir auf die Fahrstrasse treffen, der wir nun etwas über die Alp Säls hinaus folgen. Bis hierher war die Strecke unschwierig, so dass wir uns gemütlich einlaufen konnten. Nun zweigen wir aber auf den bekannten Alpinwanderweg ab, der uns mit schmalem Weglein, vielen hohen Stufen und oft auch ein bisschen rutschig und lotterig bis unters Gocht führt. Im Gocht selber liegt noch ein wenig Schnee auf der markierten Route, so dass wir stattdessen geradeaus und sehr stotzig ansteigen. Unterwegs queren noch ein paar Steingeissen oberhalb von uns und lösen ziemlich viel Steine aus. Wir stehen aber zufällig gerade gut, so dass keiner von uns getroffen wird. Schliesslich sind wir bald froh, den Übergang zu erreichen, den dieser Aufstieg ist schon recht anspruchsvoll und wegen Steinschlag (Paul hat das vor meiner Zeit auch schon mal erlebt) doch recht gefährlich. Oben – nur wenig östlich vom tiefsten Punkt zwischen Säls Chamm und Glattchamm - liegt eine ganze Gruppe Steingeissen herum. Wir werden während unseres Schlussanstiegs interessiert von ihnen beäugt. Erwartungsgemäss liegt im Abstieg zum Wanderweg, der Hinderselun mit dem Arvenbüel verbindet, noch einiges an Schnee, der allerdings die Begehung dieses recht verblockten Abschnittes nicht unbedingt schwieriger macht. Unterweg treffen wir noch auf eine Gruppe Steinböcke, die sich auf dem Wanderweg sonnen. Weil wir sie schlecht weiträumig umgehen können, laufen wir recht nahe an ihnen vorbei. Sie lassen sich aber kaum stören, einige erheben sich dann zwar, trotten aber ganz gemütlich davon. Ich bin allerdings auch ganz brav und nähere mich ihnen überhaupt nicht. So ganz wohl ist mir nämlich bei diesen grossen Tieren nicht. Nach einem letzten kurzen Gegenanstieg bei Tritt, steigen wir nun gemächlich zum Arvenbüel hinunter. Eine schöne, anspruchsvolle und auch abenteuerliche Tour! Dass Wetter zeigt sich auch (fast) von seiner besten Seite. Nur gerade zwischen Gocht und Leistchamm laufen wir teilweise im Wolkenschatten. Dafür dass es Pfingstmontag ist, begegnen uns unterwegs erstaunlich wenig Leute, beim Aufstieg zum Gocht sogar gar niemand. Erst ab der Abzweigung zum Leistchamm nimmt der Wanderverkehr ziemlich zu...